Vielen Anlegerinnen und Anlegern der P & R Gruppe ist noch nicht bewusst, dass ihnen mittelfristig auch ein Schaden aus Container-Geschäften entstehen könnte, die vermeintlich noch ordnungsgemäß erfüllt worden sind. Eines der stärksten Argumente für die Anlage bei P & R war ja die angeblich jahrzehntelange Erfüllung aller Verpflichtungen. In der Tat waren bis zur Insolvenz auf die allermeisten Verträge die versprochenen Auszahlungen geleistet worden. In vielen dieser Fälle könnte es aber in den nächsten Jahren noch zu Rückforderungen durch den Insolvenzverwalter kommen. Den Betroffenen droht dann ein zu spätes Erwachen, weil Gegenmaßnahmen zu diesem Zeitpunkt an der zwischen-zeitlich eingetretenen Verjährung scheitern müssen. P und r container anfechtung wegen. Sie sitzen in einer Verjäh-rungsfalle. Der Insolvenzverwalter über das Vermögen der diversen P & R Gesellschaften Jaffé hat mit Rundschreiben über 50. 000 Anleger angeschrieben und eine Vereinbarung zur gegenseitigen Verjährungshemmung bis Ende 2023 angeboten. Dem Vernehmen nach haben sehr viele Anleger diese Vereinbarung akzeptiert.
Neben einer Entreicherung durch Steuerzahlungen, die gemäß dem Urteil des Landgerichts München I abziehbar sind, kommt auch eine Entreicherung durch den verlorenen Container-Kaufpreis in Betracht, der regelmäßig die Summe der Mietzahlungen übersteigt. Eine Insolvenzanfechtung würde dann in einem Großteil der Fälle ins Leere laufen. " Es wird spannend, wie das Oberlandesgericht München in der zu erwartenden Berufung entscheidet. Die gesammelte P&R-Berichterstattung bei investmentcheck ist hier abrufbar. P und r container anfechtung 10. Kostenloser Newsletter. Sofern Sie regelmäßig an Informationen von investment check interessiert sind, können Sie sich hier für den kostenlosen Newsletter eintragen. Sie erhalten dann alle Informationen wöchentlich in einer Mail zusammengefasst. Beitrag teilen
Nur im Schlusssatz dieses Absatzes trifft er eine Feststellung, die die Auslegung auf alle P&R-Fälle etwas entkräftet: "Vielmehr spricht gerade dies dafür. " Damit sagt er also, dass eigentlich nur die Scheingewinne anfechtbar sind, bei garantierten Rückkaufspreisen gilt dies aber noch mehr. In diesen ehrwürdigen Hallen bekam ein P&R-Anleger zu 93 Prozent Recht. Bild: Stefan Loipfinger Entscheidungsgründe. P und r container anfechtung in usa. Im Grunde basiert das Münchner Urteil auf der Feststellung des Gerichts, dass es sich bei P&R um ein Schneeballsystem gehandelt hat. Das gelte mindestens für die relevanten Jahre vor den Insolvenzanträgen, woran auch die zum Teil tatsächlich vorhandenen Container nichts ändern: "Insoweit ist es unschädlich, dass die Schuldnerin nicht ausschließlich betrügerisch tätig war, sondern zu einem Gutteil auch tatsächlich wirtschaftete. " Weiter führt der Richter aus, dass diese Wertung auf dem oben schon zitierten BGH-Urteil zu den Phoenix-Fällen basiere (Randnummer 1), weshalb er "das Vorliegen eines Schneeballsystems gerade auch für diese Konstellation" annahm.
Somit sind Ansprüche des Insolvenzverwalters, die dieser gegebenenfalls aus der Anfechtung von Container Geschäften oder geflossenen Auszahlungen, wie z. B. Mieten, herleiten kann, gehemmt. Dramatisches Signal für P&R-AnlegerInnen. Auf der anderen Seite haben die Anleger aus der Vereinbarung den Vorteil, dass gegebenenfalls erst später entstehende Ansprüche gegen die Insolvenzmasse (der Insolvenzverwalter führt hier z. Schadensersatzansprüche wegen Steuernachforderungen an) auch noch bis Ende 2023 zur Insolvenztabelle angemel-det werden können und nicht vorher verjähren. Der Insolvenzverwalter Jaffé will die so gewonnene Zeit dazu nutzen, Musterverfahren gegen einzelne Anleger bis in die höchste Instanz zum Bundsgerichtshof zu führen. So will er klären lassen, ob Anfechtungsansprüche überhaupt bestehen, denn auch er hat insofern Zweifel. Dies liegt darin begründet, dass bislang keine vergleichbaren Fälle in der Rechtsprechung bekannt sind. Wie die Pilot Verfahren ausgehen, werden die P&R Anleger mutmaßlich erst in einigen Jahren erfahren.
Wir werden es nachlesen können in dem Urteil, das ich beim OLG schon angefordert habe. Ich werde es sofort nach Zusendung im Forum veröffentlichen. Dort finden sich auch die anderen Urteile, die mir vorliegen. Wer mehr aus meiner Berichterstattung zu P&R nachlesen will, der kann [hier] eine Gesamtübersicht abrufen. Ein Tipp zum Schluss. Es gibt offenbar immer noch tausende AnlegerInnen, die die vom Insolvenzverwalter verschickte Hemmungsvereinbarung nicht unterzeichnet haben. Da die beiden Insolvenzverwalter ohne eine solche Hemmungsvereinbarung gezwungen sind, noch dieses Jahr verjährungshemmende Maßnahmen einzuleiten, wäre die Unterzeichnung zur Vermeidung unnötiger Kosten ratsam. Dies ist nicht als individueller Rechtsrat zu verstehen, sondern als Ergebnis aus zahlreichen Gesprächen mit verschiedensten Anlegeranwälten. Keiner sieht in der Hemmungsvereinbarung einen Nachteil. Wer dem nicht vertraut, sollte zur Vermeidung unnötiger Kosten eine individuelle Rechtsmeinung einholen. Denn Dr. Michael Jaffé und Dr. Philip Heinke haben unmissverständlich klargestellt, dass sie die zum Jahresende drohende Verjährung eventueller Ansprüche nicht zulassen.