Die vielen Unheilsbilder führen ganz schnell zu der Frage, wo ist denn Gott. Darauf gibt der heutige Predigttext eine eindrückliche Antwort: Jes 58, 7-12 7 Ladet die Hungernden an euren Tisch, nehmt die Obdachlosen in euer Haus auf, gebt denen, die in Lumpen herumlaufen, etwas zum Anziehen und helft allen in eurem Volk, die Hilfe brauchen! Erntedank. 8 Dann strahlt euer Glück auf wie die Sonne am Morgen und eure Wunden heilen schnell; eure guten Taten gehen euch voran und meine Herrlichkeit folgt euch als starker Schutz. 9 Dann werdet ihr zu mir rufen und ich werde euch antworten; wenn ihr um Hilfe schreit, werde ich sagen: 'Hier bin ich! ' Wenn ihr aufhört, andere zu unterdrücken, mit dem Finger spöttisch auf sie zu zeigen und schlecht über sie zu reden, 10 wenn ihr den Hungernden zu essen gebt und euch den Notleidenden zuwendet, dann wird eure Dunkelheit hell werden, rings um euch her wird das Licht strahlen wie am Mittag. 11 Ich, der HERR, werde euch immer und überall führen, auch im dürren Land werde ich euch satt machen und euch meine Kraft geben.
Nein – Dankbarkeit kann man nicht anordnen. Sie muss entstehen. Ganz einfach beim Blick auf das, was man hat. Bei der Freude über das, womit man beschenkt ist. Beim Bewusstwerden, wie gut alles doch geworden ist. Das ist die Dankbarkeit – die einfach die Freude als Schwester hat. Naja, manchmal tut sich die Dankbarkeit aber auch mit dem Respekt zusammen: Da, wo ich über meinen Tellerrand hinausschaue, und erkenne: Wir haben es im Vergleich zu anderen Regionen dieser Erde unglaublich gut. Was bei uns alles wächst. Erntedank 2019 predigt calendar. Wie gnädig das Klima bei uns doch noch ist. Wie gut die Rahmenbedingungen für unser Arbeiten sind. Ich wurde da einfach in dieses reiche privilegierte Land hineingeboren. Mir fallen nur wenige Länder ein, in denen ich es als Durchschnittsbürger ähnlich gut hätte. Aber in hunderten von Ländern hätte ich ganz andere Sorgen als hier. Ich bin hier gelandet – ohne mein Zutun – darum brauche ich kein schlechtes Gewissen haben, dass es mir gut geht – aber froh und dankbar will ich sein.
Ihr werdet wie ein Garten sein, der immer genug Wasser hat, und wie eine Quelle, die niemals versiegt. 12 Was seit langer Zeit in Trümmern liegt, werdet ihr wieder aufbauen; auf den alten Fundamenten werdet ihr alles von Neuem errichten. Man wird euch das Volk nennen, das die Lücken in den Stadtmauern schließt und die Stadt wieder bewohnbar macht. « Gott wirkt durch uns. Er ist bei uns, er schenkt uns, was wir zum leben brauchen, er beschützt uns. Wir brauchen keine Angst haben, er geht mit uns durch unser Leben, macht uns satt an Leib und Seele und gibt uns Kraft. Wenn wir auf Gott vertrauen, dann können wir Frieden machen mit uns, dann werden wir Kraft bekommen für die Herausforderungen, die sich uns stellen, dann können wir von der Fülle, die uns geschenkt ist, abgeben. "Hier bin ich": Gott ist da, auch und gerade in der Not. Das hilft die Spannung von Vision und Realität auszuhalten. "Brot und Liebe." Erntedank (2019). "Hier bin ich": Gott schenkt jeder und jedem immer, was er, was sie zum Leben braucht. Das lässt staunen, dass macht zutiefst dankbar, das macht Mut, meinen Teil zur Bewahrung der Schöpfung und zu einer gerechteren Welt beizutragen.
"Geiz" ist eben nicht für alle "geil". Als es zu Protesten der Bauernschaft kam, haben mich die Forderungen mancher Verbände – gelinde gesagt – schwer verblüfft. Erntedank-Gottesdienst 2019. Da wurde nicht gefordert, dass hochwertige Produkte auch einen guten Preis haben dürfen, der nicht nur die Konzerne, sondern eben auch die produzierenden Bauern leben lässt. Eine der zentralen Forderungen an die Politik, an Europa, lautete: Neue Märkte müssen erschlossen werden. Konkret heißt das nichts anderes als: Hierzulande sollen Konzerne weiterhin legal die Preise drücken können und dafür soll dann die mögliche Überproduktion weltweit in Regionen verkauft werden, die bislang noch nicht mit deutscher Milch und anderen landwirtschaftlichen Produkten beglückt wurden. Diese Exporte sollen dann über großzügige EU-Subventionen – die wir alle mit unseren Steuergeldern bezahlen – weltweit und billig die Märkte überschwemmen. Über die Folgen dieses Denkens wurde kein Wort verloren, obwohl wir es momentan europaweit dramatisch erleben.