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Die Physiker, Zweiter Akt, S. 66-71 In dem Drama "Die Physiker", geschrieben von Friedrich Dürrenmatt und veröffentlicht im Jahre 1961, geht es um drei Physiker, die aufgrund angeblichen Wahnsinns in einem Irrenhaus leben. In dem folgenden Text werde ich ein Gespräch zwischen Möbius, Newton und Einstein analysieren. Dieses findet, wie nahezu alle anderen Handlungen auch, im Salon statt, am Abend an dem die gesamte Handlung stattfindet. Newton und Einstein haben kurz zuvor ihre wahren Identitäten preisgegeben und offenbart, dass sie von zwei unterschiedlichen Geheimdiensten darauf angesetzt wurden, Möbius Forschungsergebnisse für ihren jeweiligen Geheimdienst zu "beschlagnahmen". In dem vorliegenden Gespräch stellen die drei Physiker ihre Meinungen zur Verantwortung der Wissenschaft dar. Dabei versuchen Newton und Einstein Möbius jeweils von ihrer Meinung zu überzeugen, um ihn dazu zu bewegen, sich ihrem Geheimdienst anzuschließen. Bei der Szene handelt es sich vor allem um ein Streitgespräch, an dem größtenteils Newton und Einstein beteiligt sind.

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Aber die Menschheit ist noch nicht soweit. " (74) Hier muss man schon die Frage stellen, ob die Physiker nicht auch zur Menschheit gehören. Außerdem ist die Frage, worauf sich diesese "soweit" überhaupt bezieht: Jeder wissenschaftliche und technische Fortschritt bringt Gefahren mit sich: Soll man todkranken Menschen das Morphium nehmen, nur weil man davon süchtig werden kann? Soll man den Autoverkehr verbieten, nur weil Menschen sich in ihm nicht verantwortlich verhalten (Alkohol, Amokfahrten)? Vor diesem Hintergrund haben alle Fachleute die Aufgabe, die Bevölkerung als Basis aller demokratischen Entscheidungen und besonders die Politiker als gesetzgebende und ausführende Gewalt so zu beraten, dass die bestmöglichen Entscheidungen getroffen werden können. Ein zweiter Bereich von Arroganz zeigt sich in der Feststellung: "Unsere Wissenschaft ist schrecklich geworden [... ] Es gibt für uns Physiker nur noch die Kapitulation vor der Wirklichkeit. Sie ist uns nicht gewachsen. " Woher wollen die Physiker das wissen - darauf erstreckt sich ihre Kompetenz nicht mehr.

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Soll man bestimmte Medikamente zum Beispiel wieder aus dem Verkehr ziehen, weil eine Überdosis zum Tod führen kann? Soll man den Autoverkehr verbieten, nur weil ein Auto auch als Waffe eingesetzt werden kann? Stellen wir am Ende also fest: Die Verantwortung für die Folgen von Entdeckungen trägt nicht der Wissenschaftler, sondern tragen alle, die in der Verantwortung stehen, zum Beispiel in besonderer Weise die demokratisch gewählten Politiker. Die wiederum müssen darauf achten, dass sie alle Informationen und Argumente heranziehen, offen diskutieren lassen, bevor sie entscheiden. Nachtrag: Eine Erörterung ist im Vergleich zu einer Stellungnahme sehr viel komplizierter. Dort muss man nämlich noch stärker die eigenen Argumente absichern und vor allem auch mehr auf mögliche Einwände der Gegenseite eingehen. So enthält unsere Stellungnahme zum Beispiel viel Vertrauen in die Demokratie und die Politik - berücksichtigt dabei aber zu wenig zum Beispiel die Verantwortung der Medien. Hilfreiche Links: Li ste mit Materialien zu Dürrenmatts "Die Physiker" Themenseite zu Dürrenmatts "Die Physiker" Allgemeines Register der Infos und Materialien von "schnell-durchblicken" Übersicht über unsere Videos - nach Themenbereichen sortiert

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Während der Argumentation ist die Redeweise diskussiv, da hier die zentrale Thematik erörtert wird. Am Ende der Szene, nach der scheinbaren Klärung des Problems, reden die Physiker auf eine pathetische Art und Weise (Trinksprüche), welche auf ein Ende hindeutet, auf die jedoch noch die Katastrophe folgt. Die Redeweise am Ende ist demnach essentiell für die Darstellung eines Trugschlusses. Abschließend lässt sich noch ein wichtiger Bezug zu zwei von Dürrenmatts Punkten zu den Physikern erkennen, nämlich Punkt 17 und 18. Nach Punkt 17 können "was alle angeht, […] nur alle lösen" und "Jeder Versuch eines Einzelnen, für sich zu lösen, was alle angeht, muss scheitern" (Punkt 18). Hierdurch zeigt Dürrenmatt, dass Möbius' Versuch, die Menschheit zu schützen, scheitern musste, da er keine Kollektivlösung darstellt. Ein Bezug zeigt sich auch zu Punkt 13, da selbst die rational denkenden Physiker das Paradoxe und den Zufall in Form der Ärztin nicht vermeiden konnten. Alles in allem wird deutlich, dass die vorliegende Szene die Schlüsselstelle in Dürrenmatts Werk darstellt.

Dies betont deutlich die Veränderungen in der Heilanstalt im Verglich zu Akt 1, und trägt dadurch zur Umkehrfunktion des zweiten Akts bei. Im zweiten, deutlich längeren Abschnitt, beginnt sich die zentrale Thematik von Dürrenmatts Drama über das parallele Kommunikationsverhalten von Newton und Einstein zu entfalten. Dies zeigt sich deutlich in der Verteilung der Redeanteile. Hierbei argumentieren Newton und Einstein zwar gegeneinander, bilden aber dennoch bei der Betrachtung des Kommunikationsverlaufes eine gemeinsame Gesprächsseite gegenüber von Möbius. In dieser Situation vertreten sie die Forderung nach der Nutzung von Möbius' Erkenntnissen, was dieser verweigert, jedoch erst später detailliert begründet. Sowohl Newton als auch Einstein zeigen durch ihre Argumentation eine Sicht auf die Wissenschaft, welche sie für Regierungen verpflichtet und einer wissenschaftlichen Ethik entbehrt. Weitere Parallelitäten zeigen sich beispielweise in den Motiven Deutsch und Geige als Hindernisse, die beide Agenten überwinden mussten.