Dem Alltag fern, dem Marktgetriebe, Um unsre kühle Stirne weht Ein Weihegruß der großen Liebe, Die für die Menschheit sterben geht. Schnee deckt die Stapfen unsrer Pfade, Und über weiße Felder klingt Ein Hirtenlied der großen Gnade, Die endlich uns den Frieden bringt. Und jene, die sich schon geborgen In Hafenruh nach Sturm und Schlacht, Die sprechen bis zum Weihnachtsmorgen Mit uns die ganze, ganze Nacht... Rudolf Presber
Da schimmert mancher Stern so lind, als ob er fromme Hirten brächte zu einem neuen Jesuskind. Weit wie mit dichtem Diamantstaube bestreut, erscheinen Flur und Flut, und in die Herzen, traumgemut, steigt ein kapellenloser Glaube, der leise seine Wunder tut. Christian Morgenstern: Morgensonne im Winter Der deutsche Dichter Christian Morgenstern (1871-1914) schrieb das folgende besinnliche Weihnachtsgedicht: Auf den eisbedeckten Scheiben fängt im Morgensonnenlichte Blum und Scholle an zu treiben. Weihnachten fällt aus gedicht. Löst in diamantnen Tränen ihren Frost und ihre Dichte, rinnt herab in Perlensträhnen. Herz, o Herz, nach langem Wähnen lass auch deines Glücks Geschichte diamantne Tränen schreiben!
Friede auf Erden! (1890) O heilge Nacht, da auf Bethlehems Feld Die Hirten die Kunde vernommen, Daß nun der bange harrenden Welt Aus Zion das Heil gekommen! Wie tröstlich klang sie, die köstliche Mär! Wie schallte es jauchzend vom Himmel her: Und wieder tönt in des Tages Streit, In des Hasses Lärmen und Toben Die köstliche Kunde aus seliger Zeit Im Weihnachtsgeläute von oben, Durchs tote Feld, in den schweigenden Hain Die Gassen entlang, in die Herzen hinein: O hört es, ihr Armen, die heimatfern, Von der Nacht des Hasses umdunkelt, O hört es und folget dem leuchtenden Stern, Der über Bethlehem funkelt! Kurzes Weihnachtsgedicht: 8 besinnliche für das Weihnachtsfest | FOCUS.de. Das ist die Macht, das ist das Licht, Das Ketten zerreißt und Nächte durchbricht: O höret es, die ihr mächtig und groß, Gestellt auf die Höhe der Zeiten, Und bringet dem Kind auf Mariens Schoß Die Gaben, die jene einst weihten, Den Weihrauch ihm, der bezwang den Tod, Das Gold, zu lindern der Brüder Not! O höret es alle! Der Christbaum brennt! Nun bannet die trennenden Triebe! Jetzt eine sich wieder, was sonst getrennt, Und tausche Liebe um Liebe!
Doch heut'... Ich nahm einen alten Band Von Kindermärchen in die Hand. Noch klingt's mir im Herzen, noch klingt's mir im Ohr: "Stillsitzen, mein Bübchen, ich les' dir was vor. Von der guten Frau Holle im weißen Haar, Vom Rumpelstilzchen, das zornig war; Von des Königs blondhaarigem Töchterlein, Dem fiel sein Krönchen ins Wasser hinein; Und vom Schneewittchen, das wegmüd' und krank Aus dem Becher der fleißigen Zwerglein trank... " Und wie ich so wende Blatt um Blatt, Da steigt vor mir auf die verschneite Stadt. Die Möwen umkreisen die Schollen im Strom, Es schwingen sich tönend die Glocken vom Dom - Es flockt an die Scheiben - es flüstert im Gang - Es läutet ein Schlitten das Sträßchen entlang - Ein Lichtchen zuckt durch die Dämmerung - Und ich bin jung... Gedicht weihnachten fällt aus de. und ich bin jung! Und zwischen Blättern und Kindertraum Liegt still ein Reislein vom Weihnachtsbaum, Als ob's in verschwiegenem Märchengrab Viel Jahre auf mich gewartet hab'. Und an den Nadeln dichtgedrängt Ein glänzendes, silbernes Fädchen hängt; Das hat verloren vom knisternden Kleid Das Christkind meiner Kinderzeit.
Hallo, Archimedes, gerade erst "gefunden", aber noch rechtzeitig vor Weihnachten! Ein Gedicht, das, wie ich finde, vielerlei beinhaltet. Ein Augenzwinkern, Heiterkeit, aber durchaus auch Gesellschaftskritik und einen Hauch Satire - sehr gelungen, wie sich hier die "Einzelaspekte" vereinen. :) Der "rote Faden" liegt meiner Meinung nach bei der Tatsache, dass sich der arme Weihnachtsmann redlich bemüht! Er möchte ja, dass Weihnachten stattfindet - aber anscheinend hat sich alles "gegen ihn verschworen". Der Schlitten, das moderne Verkehrswesen, die Witterung, der Weihnachtsrummel mit seinen falschen Weihnachtsmann"kopien" und zu guter Letzt protestiert auch noch die Weihnachtsfrau (also Archimedes! Immer auf uns Frauen! Leise fällt der Schnee vom Himmel - Klassisch - Gedichte - weihnachtsstadt.de. :D), die ihn "so" auf keinen Fall aus dem Haus lässt. Ja, der "Weihnachtsmann" hat einfach keine Chance - Weihnachten "fällt diesmal aus". Gesellschaftskritik: Wie soll es unter solchen Umständen auch stattfinden? Tja... Lustig und ernst, der Humor reizt zum Schmunzeln, aber "dahinter" steckt auch die traurige Tatsache, dass dieses Gedicht jedes Jahr gepostet werden kann, denn schon seit einigen Jahren ist jedes Jahr "diesmal" - leider.