Lachs Mit Gemüsereis

Ein ganzes Leben verschlägt uns mitten ins Gebirge, in eine archaische Welt, die im Winter von metertiefem Schnee bedeckt ist und wo im Sommer spärlich die Sonne zwischen den Berggipfeln vorbeischeint. Die Hauptfigur ist Andreas Egger, der sich zeitlebens durch eine einfache, gerade Art auszeichnet. Nie verliert er mehr Worte als unbedingt nötig, nie beschwert er sich, streitet oder lamentiert. Allein harte Arbeit prägt sein Leben, da er aus schwierigsten Verhältnissen kommt, keinerlei Ausbildung genossen hat und sein linkes Bein lädiert ist, weshalb er zeitlebens hinkt. Andreas Egger galt zwar als Krüppel, aber er war stark. Er konnte anpacken, verlangte wenig, redete kaum und vertrug die Sommerhitze auf den Feldern genauso wie die beißende Kälte im Wald. Er nahm jede Arbeit an und erledigte sie zuverlässig und ohne zu murren. Die tiefe Ruhe kommt aus einer dunklen Vergangenheit. Als Waisenkind ist er auf einem abgelegenen Hof aufgewachsen. Man lässt ihn durchgängig spüren, dass sein Leben allein der Gnade des Gutsherrn zu verdanken war.

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Mit dem Bus bis zur Endstation und wieder zurück. Noch ein Mal steigt er in den Fels, lässt mit jedem Schritt etwas Einsamkeit zurück, spürt den feinen Septemberschnee, der herabrieselt wie Blüten, und eine leise Erinnerung steigt in ihm auf. Hier schließt sich der Lebenskreis. Eine beeindruckend ruhige, schlichte Geschichte, die ein Leben erzählt, das auf den ersten Blick arm an Ereignissen war. Eine karge Kindheit, ein kurzes Glück, eine mühsame Arbeit, ein kurzer Krieg mit langer Gefangenschaft, die Schwierigkeiten, danach wieder ins Zivilleben zurück zu finden, die letzten einsamen Jahre in einer kleinen Hütte am Berg. Und doch schwingt im ganzen Text eine Fülle und Tiefe mit, die aus der Einsamkeit und der Traurigkeit kommt. Eggers Leben ist ein großes, ins Gegenteil gespiegelte Bild des modernen eventorientierten Lebens. Mag es ein Stück bäuerliche Sturheit sein - er lebt nach seinem eigenen Entwurf. Robert Seethaler: Ein ganzes Leben Hanser Verlag, 2015, 154 Seiten Goldmann Taschenbuch, 2016, 192 Seiten

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In seinem Roman " Der Trafikant " von 2012 beschreibt Seethaler einige Jahre des Lebens von Franz Huchel. Dieser kommt als junger Mann vom Land nach Wien, macht dort eine Lehre in einer Trafik (das ist ein Tabak- und Zeitschriftenladen), lernt Dr. Freud und die Liebe kennen und gerät zwischen die Mühlsteine der Politik und der Geschichte. In seinem neuen Roman erzählt er nun das ganze Leben des Andreas Egger, geboren vermutlich im Jahr 1898 - ganz genau weiß man es nicht, bis zu seinem Tod 1977. Andreas kommt nach dem Tod der Mutter mit ca. vier Jahren zu ihrem Schwager, einem Großbauern. Hubert Kranzstocker ist ein harter Mann, der den Buben nur behält, weil dieser ein kleines Säckchen mit ein wenig Geld um den Hals trägt und weil er eine weitere Arbeitskraft gut gebrauchen kann. Als solche sieht er Andreas von Anfang an, dass er noch ein Kind ist, wird vollständig ignoriert. Arbeiten, beten, Schläge empfangen: dafür scheint Andreas auf der Welt zu sein. Auch nachdem der Bauer ihm ein Bein gebrochen hat und Andreas daraufhin hinkt, lassen weder Arbeitsumfang noch Schläge nach.

Andreas Egger blieb der schweigsame Einzelgänger, der sich mit seinen Gedanken wohl fühlte und der nichts weiter brauchte. Ein Art von Biographie, enorm einfühlsam erzählt. Zusammengesetzt aus Erinnerungen an gestern und Schilderungen über heute hat Robert Seethaler eine Geschichte geschrieben, die das Leben eines Mannes im Wandel der Zeit zum Inhalt hat. Beinahe liebevoll charakterisiert Seethaler den Andreas Egger: geboren in einer Zeit, als das Leben in den Bergen noch wirklich rauh war; wie er erlebte, als die neuen Zeiten ins Tal kamen; wie die Jahreszeiten das Leben des Andreas Egger immer wieder bestimmen; wie er alleine, aber nicht einsam die letzten Jahre seinen Lebens verbringt. Wenige Seiten, viele beeindruckende Lesemomente. Einen Kommentar hinterlassen