Nie kann es dabei um Verurteilung oder Verdammung gehen, sondern immer um Aufrichtung, Ermutigung und die Zusage der Vergebung. Bei einer Beichte muss man keine formalen Voraussetzungen einhalten. Gerade wenn man keine Erfahrungen (mehr) mit dem Sakrament der Versöhnung hat, wird der Priester gern helfen, einen persönlichen Einstieg in ein Beichtgespräch zu finden.
Ein sogenannter Gewissensspiegel (auch im Gotteslob zu finden) kann Ihnen dabei helfen. Er liefert Ihnen die notwendigen Stichworte, um das Herz und die Augen zu öffnen. Überlegen Sie: Was tut mir wirklich leid? Was schmerzt mich? Fassen Sie einen Vorsatz. Was möchte ich in meinem Leben ändern? Worum möchte ich mich besonders bemühen? Die Beichte beginnt mit einem Kreuzzeichen. Das sakrament der versöhnung. Dann sprechen Sie das aus, worüber Sie sich bei der Gewissenserforschung Gedanken gemacht haben, was Ihnen leid tut, was Sie belastet. Der Priester hört Ihnen zu, manchmal fragt er nach, manchmal bestärkt er Sie in Ihrem Mut, neu anzufangen, manchmal hilft er Ihnen mit einer Stelle aus der Bibel. Er wird Ihnen eine Buße zusprechen – sozusagen eine Aufgabe geben, zum Beispiel ein Gebet oder eine Betrachtung. Die Buße soll wie ein Rückenwind wirken, der Sie in Ihrem Neuanfang unterstützt und trägt. Anschließend erteilt der Priester die Lossprechung mit den Worten: " Gott, der barmherzige Vater hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden.
Der Wunsch, in der Beichte gehört und ge-stärkt zu werden, ist sehr groß. Nicht die äußere Form ist entscheidend, sondern der Tiefgang des Gesprächs. Die abschließende Lossprechungsformel wird dem Gläubigen erklärt: Sie ist keine Zauberformel, sondern ein echter Zuspruch, der gut weiterleben und -wirken lässt. Das – am besten frei gesprochene – Gebet bereitet diesen Abschluss des gemeinsamen Beichtgesprächs vor. Nicht anders halten wir es mit der ersten Beichte unserer Erstkommunionkinder. Schon wegen der unersetzlichen Geste der Handauflegung bei der Lossprechungsformel ist eine Erstbeichte im Beichtstuhl heute vielerorts nicht mehr üblich. In nachfolgenden Beichten erklären wir den Kindern natürlich auch diesen Ort und bieten ihnen den Vorzug der Anonymität in diesem ungewohnten Raum an, weil man halt nicht gern gesehen werden will – auch nicht von seinem Gegenüber, wenn man unangenehme Dinge ausspricht. Sakrament der versöhnung ablauf. Wichtiger aber ist und soll für das Kind die Erfahrung der eigenen Identität im Versagen, in der Schuld wie aber auch in der Erfahrung des Bösen überhaupt sein.
In den Tagen vor Weihnachten und Ostern gibt es zusätzliche Beichtzeiten. Die genauen Termine entnehmen Sie bitte der aktuellen Gottesdienstordnung. Jederzeit können Sie mit einem Priester auch einen individuellen Beichttermin vereinbaren; melden Sie sich hierzu bitte im Pfarrbüro. Der Ablauf der Beichte Der Beichtende betritt den Beichtstuhl und nimmt Platz oder kniet sich nieder. Die Beichte beginnt mit dem Kreuzzeichen. Danach lädt der Priester den Beichtenden ein, seine Sünden zu bekennen und einfach das zu auszusprechen, was ihm schwer auf dem Herzen liegt. Nach dem Sündenbekenntnis ermutigt der Priester den Beichtenden mit einem geistlichen Zuspruch, empfiehlt ein Bußgebet oder ein gutes Werk als äußeres Zeichen der Besserung oder zeigt mögliche erste Schritte der Veränderung auf. Sakrament der Versöhnung (Beichte). Abschließend erteilt der Priester die Lossprechung und entläßt den Beichtenden. Den Ablauf der Beichte finden Sie auch im Gotteslob unter der Nummer 594. Voraussetzung für den Empfang des Bußsakramentes Der Beichtende muß in der katholischen Kirche getauft sein.