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Er machte Abitur, studierte Jura und war sein Leben lang Verwaltungsjurist – ab 1973 in Eutin, wo er unter anderem stellvertretender Landrat und später in Kiel Geschäftsführer der Unfallkasse war. In Eutin baute er seine zweite Heimat auf mit Haus, Familie und drei Kindern. "Ich war einer der wenigen, die auch ein preußisches Mädel geheiratet haben", sagt er heute mit einem Schmunzeln. Mischehen seien damals an eher üblich gewesen. Seine Frau, die ein Leben lang Hausfrau und Mutter war, engagierte sich ehrenamtlich in der Stadt unter anderem im Vorstand des Kinderschutzbundes. Baier selbst war stellvertretender Bürgervorsteher zu Zeiten Bürgermeister Mesecks. Vor 18 Jahren sei er dann zur Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen gestoßen und "ziemlich schnell" Mitglied im Vorstand geworden. Für seinen Festvortrag wälzte er die Archive, um die Gründungsgeschichte, die Anfänge zu rekonstruieren. Vorangetrieben habe damals ein Rektor, der nach französischer Gefangenschaft in Eutin eine Anstellung an der damaligen Knabenschule fand und die Entwurzelten zusammenrief.

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"Die Menschen wollten das Beste aus der Situation der Vertreibung machen", sagt Baier. Aus alten Registern habe der Rektor damals herausgefunden, dass es 1585 Ost- und 600 Westpreußen im Jahr 1948 gab. "Die hat er zu einer Versammlung einberufen und gekommen waren tatsächlich 950 zur Gründung im November", sagt Baier. Es habe sich eine bleibende Gemeinschaft entwickelt, es sei darum gegangen, die Menschen auch seelisch wieder aufzurichten, das Leben ein Stück lebenswerter zu machen und gemeinsame Erinnerungen an Lieder, Mundart und andere Kulturgüter am Leben zu erhalten. "Es gab einen unglaublichen Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft außerhalb jeglicher politische Zusammenschlüsse", betont Baier. Aus heutiger Sicht sei das sehr rührend, so Baier. Viele der Gründungsmitglieder leben heute nicht mehr, die Mitgliederzahl der Eutiner Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen schrumpfte in 70 Jahren auf heute etwa 44. Die Zeit habe ihre ihre Spuren hinterlassen. "Aber damals wie heute lebt Ostpreußen in unseren Herzen weiter und es ist wichtig, dass wir uns daran erinnern", sagt Edwin Falk, der Vorsitzende der Eutiner Ortsgruppe, die sich einmal im Monat trifft.

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Eine Reisegruppe der Wiesbadener Landsmannschaft im alten Königsberger Dom, den die Kaliningrader mit deutscher Hilfe wieder aufgebaut haben und der unter anderem eine neue Orgel erhielt.

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Bürgeramt Mo 8. 30 - 12 Uhr und 14 - 16 Uhr, 12 - 14 Uhr (online gebuchte Termine) Di 8. 30 - 12 Uhr und 14 - 16 Uhr Mi 7. 30 - 12 Uhr Do 8. 30 - 12 Uhr und 14 - 17. 45 Uhr, Fr 8. 30 - 12 Uhr Rathaus Mo 8. 30 - 12 Uhr und 14 - 16 Uhr Mi 8. 30 - 12 Uhr und 14 - 18 Uhr Tragen einer FFP2-Maske oder eines medizinischen Mundschutzes empfohlen

"In zeitaufwendiger Arbeit hat der ehrenamtliche Vorstand sehr viel für den Verein getan. Er hat die Grundlagen für die Entwicklung und den Fortbestand der Kreisgruppe geschaffen", erläutert Siegfried Borkowski. Der Verein hat sich seinen Worten zufolge gemäß des Bundesvertriebenengesetztes als Ziel gesetzt, heimatbezogene Kulturarbeit zu leisten und das Kulturerbe zu erhalten. Deshalb wurden und werden zu den monatlichen Sprechstunden fünf bis sechs Heimatnachmittage und eine Adventsfeier veranstaltet. An diesen Terminen werden Vorträge zu historischen Ereignissen, Literatur und Dichtung gehalten. Daneben traten in den vergangenen zwei Jahrzehnten auf den Mitglieder- und Jahreshauptversammlungen zahlreiche Chöre mit ost- und westpreußischen Volksliedern auf. In diesem Jahr trat der Schönebecker Victoria Chor bei dem 20-jährigen Jubiläum auf und sang traditionelle Lieder. Des Weiteren organisierte die Regionalgruppe jeweils drei Fahrten ins Königsberger Gebiet und die Masuren. Dazu wurden zahlreiche Orte in Deutschland besucht, wie das Ostpreußenmuseum in Lüneburg, die Dittchenbühne in Elmshorn und das "Preußenmuseum" in Wustrau.

Das Problem ist es, die Vereinsarbeit auch in den kommenden Jahren weiter zu führen, denn durch die hohe Altersstruktur ist die Belastbarkeit der Vorsitzenden gesunken und es ist schwer, jüngere Mitglieder für den Verein zu gewinnen. "Trotzdem besteht der allgemeine Wunsch, die Vereinsarbeit fortzusetzen. Wir hoffen, dass doch noch das ein oder andere jüngere Mitglied bereit ist, im Vorstand mitzuarbeiten", meint Siegfried Borkowski. Außerdem stellt die Tatsache, dass die Vertriebenenverbände in Sachsen-Anhalt noch keinen Haushaltsplan vorgelegt haben, ein Problem dar. Denn es ist mit einer Kürzung oder sogar einem Wegfall der Fördermittel zu rechnen. Dadurch würde sich die Finanzlage brisant verschlechtern.