Am Ende überwog dann eher Fassungslosigkeit und Traurigkeit, die Tragödie in mehreren Akten wurde nochmals durch Redebeiträge aus allen Parteien aufgeführt, nur vereinzelt durch Applaus und Rufe unterbrochen. Die Interpretationen, warum es zu dieser auch von Landrat Hermann Luttman als Tragödie bezeichneten Schließung des MLK kommen musste oder ob letztlich das auf Profit ausgelegte System in Deutschland, das mindestens eine schwarze Null der Krankenhausbetriebe vorsehe, das eigentliche Übel sei, waren letztlich ähnlich. Da kam das eindeutige Ergebnis mit 42 Ja-Stimmen gegen zehn Nein-Stimmen quer aus allen Parteien nicht überraschend, nachdem sich bereits der nahende Todesstoß auf Raten über viele Monate angekündigt hatte. Betrug mit »Notdienst« - Rheiderland Zeitung. Fakt ist: Ende 2018 wird Schluss sein für den Zevener Klinikbetrieb, die stationäre Versorgung am Standort Bremervörde zusammengeführt und damit 60 Planbetten von Zeven nach Bremervörde verlegt. "Ich kann die emotionale Bindung zu, Ihrem MLK' als anerkanntes Krankenhaus mit viel Fachkompetenz gut verstehen, zukünftig wird ein gravierendes Stück Lebensqualität schwinden", so Luttmann in Richtung der Zuhörer.
Der Landkreis habe die drohende Insolvenz 2013 (nach Austritt der Sana-Kliniken) abgewendet. "Aber letztlich hat der Landkreis leider nicht die erforderliche Unterstützung durch die Gesetzlichen Krankenkassen und das Land Niedersachsen bekommen", heißt das nüchtern in der Beschlussvorlage des Landkreises. Ähnlich sah es auch Marco Mohrmann (CDU), der von einem "schweren Weg der Erkenntnis" sprach, um sich dann auf Herausgehandeltes zu beschränken. Das an den Start gehende ambulante Gesundheitszentrum Zeven werde zum Beispiel durch einen Rettungsdienst und mehr Personal aufgewertet. Wegen der längeren Fahrtzeiten in andere Krankenhäuser solle zukünftig auch nachts ein zweiter Rettungswagen in der Zevener Rettungswache stationiert und betrieben werden. Zevener zeitung ärztlicher notdienst von. Hans-Joachim Jaap (CDU) mochte als einer der wenigen Kreistagsmitglieder schließlich dem Aufkündigen des Krankenhausbetriebes nicht zustimmen. Der sei vermeidbar gewesen, so Jaap. Dafür bekam er vom Publikum anhaltenden Applaus. Der CDU-Mann beklagte die nicht funktionierende gesetzliche Krankenhausfinanzierung, wonach heute schon etwa ein Drittel der Krankenhäuser, Ärzte und Pflegepersonal in Deutschland nicht auskömmlich arbeiten könnten.