Der Schwimmunterricht ging nur ein Schuljahr lang. Später trat ich in den Schwimmverein ein und trainierte dort auf der langsamsten Bahn. Ich erreichte trotzdem die anderen Schwimmstufen LS 1-3 (Leistungsstufe 1-3).
Ein Journalist fragte einmal nach den Muskelbergen und der tiefen Stimme der mehrfachen Schwimm-Olympiasiegerin Kornelia Ender. Die Antwort des verantwortlichen Sportfunktionärs: "Sie soll ja schwimmen und nicht singen. " Demonstriertes Mutterglück Um solchen Eindrücken entgegen zu wirken, versuchte die sozialistische Presse ein neues Bild seiner Athletinnen zu zeichnen. Parteiorgane wie "Junge Welt" und "Deutsches Sportecho" stellten die Sportlerinnen als glückliche Mütter und Ehefrauen dar - zum einen, um damit Vorbilder für junge Nachwuchssportlerinnen zu schaffen, zum anderen, um den Verdacht der medizinischen Manipulation von sich zu weisen. Der Deutsche Olympische Sportbund. Glückliche Frauen mit Ehemann und Kindern eigneten sich besonders gut, um den Vorwurf der Vermännlichung durch Doping als Lüge darzustellen. Gleichberechtigung wurde so wirkungsvoll zur Schau gestellt, die Vereinbarkeit von Sport, Beruf und Familie erfolgreich in Szene gesetzt. Für die Außendarstellung des Sozialismus hatte die Inszenierung eine ganz zentrale Bedeutung.
Ohne Morphiumtabletten könnte sie ihren Alltag nicht meistern. 6 / 12 Kinder- und Jugendspartakiade: Prominente und erfolgreiche DDR-Sportler früherer Jahre wie Thomas Munkelt, Bärbel Wöckel, Lothar Thoms, Bernd Drogan (vorn v. r. n. l. ) und Waldemar Cierpinski, Brigitte Wujak, Jürgen Wiefel, Jochen Bachfeld (hintere Reihe v. ) trugen zur Eröffnung der Kinder- und Jugendspartakiade am 22. Juli 1985 die Staatsflagge der DDR auf den festlich geschmückten Bebelplatz in Berlin. In der DDR wurden schon die Jüngsten sportlich gefördert, um später einmal an der Weltspitze mitzukämpfen. Berlin: Schwimmunterricht in Berlin, der ehemaligen Hauptstadt der DDR, Deutsche Demokratische Republik. Für die Förderung ausschlaggebend waren jedoch nicht immer nur die sportlichen Leistungen. Signatur im Bundesarchiv: Bild 183-1985-0722-030 Foto: Das Bundesarchiv /Peter Zimmermann 7 / 12 Überlebensgroß: Bei einem Kampfmeeting auf dem Berliner Lenin-Platz am 26. Juli 1972 trafen sich 1250 Teilnehmer der Spartakiade, dem großen sportlichen Wettkampf der DDR. Die aus den Bezirken Erfurt, Magdeburg, Potsdam und Suhl angereisten Sportler bekundeten ihre politische Haltung - mit dieser Veranstaltung protestierten sie gegen den Vietnamkrieg.
"Die Playboy-Redakteure hatten eine gewisse Vorstellung, wie ein DDR-Mädel auszusehen hat: unbedarft, nicht zu sexy, also nicht so wie die Mädchen, wo man gleich sagen kann, das ist ein Model, sondern die musste die blanke Natur sein", erzählte Gueffroy im Interview mit dem MDR. Da wundert es nicht, dass Anjas Hobby die West-Redakteure regelrecht in Extase versetzt: In ihrer Freizeit tanzte sie im Tanzensemble "Ernst Thälmann" ihres volkseigenen Betriebs, dem SKET in Magdeburg. Anja Kossak erscheint als ein Sozialismus-Klischee auf zwei Beinen – zwei langen Beinen wohlgemerkt. Die Playboy-Herren sind entzückt – ganz anders als die westdeutschen Feministinnen. Und auch Anjas Landsleute aus der DDR schreien nicht alle hurra. Schwimmunterricht in der der spiegel. Doch ganz so schlimm ist es, wie man inzwischen weiß, nicht gekommen. Die Sexwelle von 1990 ist abgeebbt und im Zeitalter von Internet-Pornografie würde wohl niemand mehr vor einem Sexshop Schlange stehen. Anja Kossak hat übrigens keine Modelkarriere gemacht – sie ist ihrem Beruf treu geblieben.
Eine Verhöhnung der Opfer von damals ist die Tatsache, dass viele Trainer und Sportmediziner, die damals für das Doping mitverantwortlich waren, nach der Wende nahtlos in das gesamtdeutsche Sportsystem übernommen wurden. Noch heute betreuen einige dieser Trainer und Mediziner Sportler. Der Fall Ines Geipel Auch Ines Geipel ist ein Doping-Opfer. Sie war Anfang der 1980er-Jahre Mitglied der DDR -Leichtathletik-Nationalmannschaft und wurde dort gedopt. Schwimmunterricht in der ddr deutsch. Doch 1985 musste sie ihre Sportkarriere beenden. Der Grund: Während eines Trainingslagers in Mexiko verliebte sie sich in einen jungen Mexikaner – eine Provokation für die Staatssicherheit. 1989 floh sie in die Bundesrepublik. Heute ist Ines Geipel Professorin an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" und Vorsitzende der Doping-Opfer-Hilfe (DOH). Ihr Kampf gegen Doping geht über den Sport hinaus: In unserer erfolgsorientierten Gesellschaft sei Doping längst in Schule, Universität, an der Börse, in den Betrieben und den Führungsetagen angekommen.